Heilsbronner Portal

Heilsbronner Portal

Das Heilsbronner Portal in Potsdam


Im Jahr 2001 fand in Potsdam die Bundesgartenschau statt. Was hat das mit Heilsbronn zu tun? Sicher nichts, oder doch?

Eine Verbindung zwischen Heilsbronn und Potsdam gibt es schon. Im hohen Mittelalter wurden in Heilsbronn drei Brandenburger Kurfürsten bestattet, das heißt Vorfahren der späteren Könige von Preußen und damit der letzten deutschen Kaiser.

Aber es gibt noch eine zweite Verbindung. Denn in der Nähe des Potsdamer Schlosses Sanssoussi steht die Friedenskirche und an dieser Kirche befindet sich seit etwa 1860 das "Heilsbronner Portal" - eine naturgetreue Terrakotta-Kopie des romanischen Tors des Refektoriums in Heilsbronn.

Das Original dieses Tores erwarb im Jahre 1884 Kaiser Wilhelm I., der es in Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum einbauen ließ. Dort ist es allerdings am Ende des zweiten Weltkriegs, am 5. April 1945 bei einem der letzten Bombenangriffe auf Nürnberg verloren gegangen.

Wie kam es aber dazu, dass die Brandenburger Kurfürsten Heilsbronn als Begräbnisstätte wählten? Dazu muss in die Entstehungsgeschichte von Heilsbronn zurückgegangen werden. Im Jahr 1132 gründete Bischof Otto der Heilige von Bamberg das Heilsbronner Kloster, das zunächst unter der Schutzherrschaft der Grafen von Abenberg stand. Sie hatten in Heilsbronn Grundbesitz und auch ihre Grabkapelle. Als die Abenberger in der männlichen Linie ausstarben, übernahmen die Burggrafen von Nürnberg, die aus dem Hohenzollerngeschlecht stammten die Funktion der Schutzherrschaft. Das führte dazu, dass sie auch von da an Heilsbronn als Beerdigungsstätte wählten. Anfangs des 15. Jahrhunderts wurden die Burggrafen von Nürnberg zu den ersten Kurfürsten von Brandenburg ernannt und so kam es, dass die  drei brandenburgischen Kurfürsten Friedrich I. (1440), Friedrich II. (1471) und Albrecht Achilles (1486) im Heilsbronner Münster ihre letzte Ruhestätte fanden. Auch in der Folgezeit wurden die Ansbacher Markgrafen bis 1625 in Heilsbronn beigesetzt. Insgesamt sind über 25 Hohernzollern in Heilsbronn bestattet. Damit ist Heilsbronn die größte Hohernzollerngrablege in Süddeutschland. Deshalb wird Heilsbronn auch die christliche Schlafkammer Frankens genannt.

 

 

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