Geschichte Heilsbronns

Die fränkischen Hohenzollern – darunter die ersten drei Kurfürsten von Brandenburg – ließen sich von 1297 bis 1625 in der mehrfach erweitereten Klosterkirche bestatten. Wohl aus Prestigegründen – verbunden mit Schenkungen und Stiftungen an das Kloster – taten Hunderte von Grafen, Rittern und Hofbeamten das gleiche, weshalb man das Münster bald die „Schlafkammer des fränkischen Adels" nannte.

Die Reformation und der zunehmende fürstliche Absolutismus leiteten im 16. Jahrhundert die Verweltlichung ein. Trotz der Bemühungen des Abtes Johannes Schopper, den Fortbestand des Klosters durch einen Kompromiss zwischen evangelischer Lehre und katholischer Liturgie und durch die 1534 gegründete Klosterschule zu erhalten, starb das Heilsbronner Kloster mit dem Tode des letzten Abtes Melchior Wunder aus. Das Vermögen kam unter eine gesonderte markgräfliche Klosterverwaltung. Aus dieser Zeit stammt das Klosteramtsverwalterhaus von 1621 am Marktplatz.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurden viele unersetzliche Kunstwerke – darunter die romanischen und gotischen Kreuzgänge ein Opfer der Spitzhacke.

Die Tradition der eingegangenen Klosterschule wurde rund 150 Jahre lange durch die Fürstenschule fortgesetzt, die der Markgraf Georg Friedrich d.Ä. 1581 als Herzog von Preußen –im fernen Königsberg/Ostpreußen stiftete. Das war nun keineswegs eine Schule für Fürsten, sondern gewissermaßen die damalige Form des „BAFÖG" für hundert begabte Söhne des Landes, also aus den markgräflichen Besitzungen Mittel- und Oberfrankens sowie aus Jägerndorf und Leobschütz aus dem damaligen Schlesien.

Durch die Fürstenschule, angesiedelt im ehemaligen Dormitorium der Mönche, wurde der bei Klosterauflösung nur 170 Einwohner zählende Ort noch einmal zu einem kulturellen Mittelpunkt der Markgrafschaft Ansbach. Dabei ist noch zu erwähnen, dass bereits 1587 die erste deutsche Schule in Heilsbronn gegründet wurde.

Während des Dreißigjährigen Krieges litt der Marktflecken mit nunmehr 400 Einwohnern mehrmals unter Einfällen verrohter Söldnertruppen. Tillysche Soldateska erbrach im Münster zahlreiche Gräber und Grüfte und raubte sie aus. Dabei wurde auch der Dreischalenbrunnen im Kreuzgang zerstört und mit seinen Messingschalen und Bleiröhren dem damaligen militärischen „Recycling" zugeführt.

Von 1791 bis 1806 gehörte das inzwischen auf 850 Einwohner angewachsene Heilsbronn wie die ganze Markgrafschaft Ansbach zum Königreich Preußen. Danach brachte es Napoleon zum Königreich Bayern bzw. zum heutigen Freistaat Bayern.

Bei der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten Münsterrenovierung war von Hohenzollerscher Seite der Gedanke erwogen worden, das Münster zu einem Mausoleum umzugestalten und für die Kirchengemeinde das Refektorium oder ein neues Gotteshaus zur Verfügung zu stellen, was aber wohl die Wittelsbacher nicht gestatteten.

Die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung im Großraum Nürnberg und die Verbesserung der Verkehrsstruktur durch die 1875 eröffnete Eisenbahnlinie Nürnberg - Heilsbronn - Ansbach mögen entscheidend zur Fortentwicklung des Marktfleckens, der noch amtlich „Kloster Heilsbronn" hieß, beigetragen haben. Der 1932 rund 1.700 Einwohner zählende Ort wurde anläßlich der 800 – Jahr – Feier zur Stadt erhoben.

Die Nachkriegszeit brachte Heilsbronn rasantes Wachstum. Durch die Einweisung vieler Evakuierter und Heimatvertriebener schnellte die Einwohnerzahl von 2.000 in 1939 auf 3.300 in 1946. die 4000er Grenze war 1956 erreicht und 1965 waren 5.000 Einwohner erreicht. Die Gebietsreform brachte die Eingemeindung von 14 Ortschaften und eine Einwohnerzahl von 7.300, die bis Ende 2004 auf über 9.400 angewachsen ist. Inzwischen sind es auch 17 Ortschaften, die zu Heilsbronn gehören.

 

 

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